Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
10 jahre sind vorbei. bald sind es elf... es ist arg, wie schnell die zeit vergeht. und noch ärger, wie wenig sich bdsm betreffend getan hat.

habe ich heute andere ansichten als damals? eigentlich nicht. nicht wirklich. der unterschied ist allerdings, dass ich heute halbwegs eine vorstellung davon habe, was ich will und was nicht. als ich mit dem schreiben dieses blogs begonnen habe, war ich in einer phase, in der ich nicht wusste, wo oben und wo unten ist. ich hatte wohl auch das pech, an jemanden zu geraten, der teilweise sehr extreme vorstellungen hatte. also ja... pech... es hat ja an sich gepasst. das problem war halt nur, dass ich ernsthaft über das eine oder andere, was ER vorgeschlagen hat, nachgedacht habe. vielleicht nicht lange, aber immerhin. heute bräuchte ich nicht mehr darüber nachzudenken, ob ich mich als permanente sklavin, die in einem käfig lebt, verdingen wollte. auch nicht über eine beziehung zu dritt oder ähnliches. über dinge wie willen brechen, gehirnwäsche, etc. das ist definitiv ein vorteil.

ansonsten haben sich meine vorstellungen und ansichten nicht großartig geändert. mein ideal ist und bleibt bdsm in einer liebesbeziehung. ob und wie gut das funktioniert, weiß ich allerdings immer noch nicht. ich habe keine ahnung, wie gut das "umschalten" von gleichberechtigung auf ein machtgefälle im alltag funktionieren würde. ich würde sicher nicht 24/7 spielen wollen, weil dafür bin ich definitiv zu emanzipiert. ja, ein paar tage lang am wochenende... das schon. das stelle ich mir reizvoll vor. aber grundsätzliche gleichberechtigung ist mir auf jeden fall wichtig. ich würde auch heute noch jeden mann zerfleischen, der der ansicht ist, dass eine frau minderwertig ist und nach der pfeife des mannes tanzen soll. das geht gar nicht.

trotzdem: ich habe keine ahnung, wie es mir mit bdsm in einer beziehung, die vielleicht schon ein paar jahre dauert, gehen würde. im alltag. wo man gerade am handy spielt oder am abend noch fernsehen mag oder was auch immer für pläne hat - und dann kommt jemand und wirft alles über den haufen, weil er spielen mag... ich tu mir immer noch schwer, mir vorzustellen, wie ich in einem solchen fall reagieren würde. ob die lust automatisch da ist oder ob ich ihn zum teufel jagen würde, weil ich gerade nicht mag. schwierig.

was ich nicht zuletzt beim durchlesen meiner alten einträge gesehen habe, ist, dass mir eine beziehung zu demjenigen, mit dem ich spiele, wichtig ist. dass ich mir schwer tue, mit jemandem zu spielen, wo nicht zumindest eine gute freundschaft oder sonst eine anziehung vorhanden ist. und sobald letztere da ist, steht das l-wort ohnehin schon wieder im raum, zumindest von meiner seite her. denke ich zumindest. einfach nur so mit irgendjemandem etwas machen...? hm, nein, eher nicht. obwohl ich geglaubt habe, dass ich das kann, tu ich mir schwer damit. sogar dann, wenn objektiv gesehen die gegenseitigen neigungen gut passen würden. irgendwie bin ich da wohl auch nicht unbedingt unkompliziert.

bdsm und das, was ich will bzw. was langfristig möglich ist, ist nach wie vor ein mysterium für mich. eigentlich arg, dass es so ist. aber ja, ist halt so.

was ich für mich allerdings schon weiß: die liebe overruled alles, auch bdsm. zumindest war das in der vergangenheit so. ob ich mir in zukunft allerdings jemals wieder eine beziehung mit jemanden, für den bdsm ein totales fremdwort ist, suchen würde, weiß ich nicht. aus heutiger sicht sage ich nein. weil mir zuviel dabei abgehen würde. weil ich das gefühl hätte, einen teil meines wesens zu verleugnen. weil das submissive doch irgendwo ein teil von mir ist.

es ist und bleibt kompliziert. aber es ist zum aushalten. ich kann damit leben.