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eigentlich dachte ich, ich muss bei ihm keine spiele spielen. eigentlich dachte ich, es wäre klar, was jeder vom anderen will. was es wohl auch ist. vermutlich ist er wirklich einfach nur desinteressiert. also nur am sex interessiert und nicht daran, wie es mir dazwischen geht. das macht es aber auch nicht gerade besser. ich brauch echt nicht, dass er sich in mich verliebt, aber ja...

beziehungen - in welcher form auch immer - sind etwas wahnsinnig kompliziertes. sogar wenn schon vorab alles geklärt scheint. so klar kann es gar nie sein, dass es nicht trotzdem kompliziert wird.
laureen meinte am 20. Jan, 01:26:
Ich lese gerne in deinem Blog. Blättere, stöber, nehme deine Gedanken auf. Lange Zeit bewegte ich mich in ähnlicher Richtung, doch dann hatte sich mein Weg doch geändert. Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen. Es ist schwer, das auch wirklich zu verstehen. Ach, ich freue mich einfach, dass du diesen Blog schreibst - ich verstehe; was ich noch nicht verstehe, versuche ich zu verstehen. Deine Antwort auf meine Frage weiter unten gibt mir einiges zu denken und ich antworte dir bald.

Danke vorab für deinen Beitrag "kompliziert". In drei Sätzen hast du unglaublich viel zu "Beziehungen" ausgesagt.

Liebe Grüße von
Laureen 
femme antwortete am 20. Jan, 13:38:
ich weiß nicht, in welche richtung ich mich bewege. manchmal kommt mir das alles falsch vor, so zb jetzt. andererseits weiß ich, dass ich sm brauche, dass ich es all die jahre vermisst habe. und ich will das, was ich in den letzten wochen gefunden habe, auf keinen fall wieder aufgeben. auch wenn ich es vielleicht sollte.

und noch einmal danke für deine kommentare, sie sind mir wichtig. nicht nur deswegen, weil ich dadurch weiß, dass es anderen genauso geht, sondern auch wegen der fragen und denkanstöße. vielleicht habe ich genau das auf diesem weg gesucht.

ich lese dein blog übrigens auch regelmäßig, auch wenn ich bis jetzt nicht kommentiert habe und auch nicht weiß, ob ich kommentieren werde. ich will nämlich nicht allzuviel leute auf diese seite hier bringen. also bestimmte leute. mir ist meine anonymität hier ganz recht. anders könnte ich wohl ohnehin nicht schreiben. 
laureen antwortete am 21. Jan, 01:12:
Ich habe mich ganz vorsichtig bei dir hineingetastet. Versuche zu verstehen, vergleiche mit dem, wie es bei mir war, vergleiche es mit mir, was ich wünsche, was ich will. Deine Beiträge sind mir daher auch sehr wichtig. Ich habe mal in meinem Blog versucht, einen Ansatz das "Härteren" zu beschreiben - keine Reaktion. Deswegen habe ich weitere Beiträge zu dem Thema gelassen. Spanner, die sich nur an dem Inhalt aufgeilen, will ich nicht, die brauche ich nicht. Ach, ich überlege zur Zeit sowieso, ob ich nach dem Wochenende meinen Blog nicht einfach schließe. Aber das ist ein ganz anderes Thema...

Ich war einmal sehr tief in der SM-Szene. Ohne besonders aktiv zu sein, nur dabei, aber doch so dabei, dass bei mir irgendwann der Punkt kam, wo ich mich entscheiden mußte. Entweder ganz oder eine normale Beziehung. Mitten im Entscheidungsprozeß hatte ich mich unendlich verliebt. Die Entscheidung war klar. Doch ich hatte schließlich das "Glück", dass mein Partner Neigungen entdeckte, die mir sehr entgegen kamen. Wir lebten eine sehr intensive Phase mit vielen SM-Varianten. Immer auf der Suche nach mehr, immer auf der Suche nach dem noch größeren Kick. Ich habe mich damals viel mit einer lieben Freundin ausgetauscht, die selbst SM-Phantasien zu realisieren suchte. Sie nannte den damaligen Weg den "Weg der Abgründe". Genauso war es. War ein besonderer Wunsch Wirklichkeit geworden, entstand aus dieser Wirklichkeit ein neuer Wunsch. Es begann eine Spirale der SM-Sucht, deren Ende nirgendwo sichtbar war. Da habe ich die Notbremse gezogen, um mich nicht ganz darin zu verlieren. Zum Glück hat mein Partner nach langen Gesprächen alles verstanden. Heute entscheiden wir, wann und ob wir etwas möchten. Aber SM spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.

Gefährlich war SM bei uns auch, weil die normale Beziehung zu leiden begann. Mehr und mehr griff das "Spiel" über, die Grenzen verwischten für meinen Partner für Situationen, in denen ich seine selbstbewußte Partnerin bin und denen, in denen ich die devote Rolle einnahm.

Wenn ich mich unterwerfe, muß mein Partner dem geistig und charakterlich gewachsen sein. Alles andere würde mich in die Abgründe stürzen lassen, alles andere würde mich nur in Situationen bringen, in denen ich warte, abwarte. Das wäre für mich unerträglich.

Ich möchte damit nichts auf deine Beziehung übertragen, sondern nur beschreiben, wie es bei mir war und ist. Vielleicht hilft es trotzdem.

Du, bitte, mache dir keine Gedanken über Kommentare in meinem Blog. Das ist völlig unwichtig. Du weißt gar nicht, wie ich es verstehe, dass du die Anonymität, die Ruhe suchst. Wenn ich es könnte, würde ich meinen Blog auch wieder in Anonymität versenken. Ich habe die Spanner satt.

Ich antworte hier gerne, schreibe dir gerne etwas, weil ich mich durch deine Beiträge betroffen fühle.

Liebe Grüße von
Laureen 
femme antwortete am 23. Jan, 10:28:
ich habe - oder hatte zumindest bisher trotz einiger weniger erfahrungen - mit der sm-szene überhaupt nichts am hut. vielleicht auch deshalb, weil ich gar nicht weiß, was die sm-szene überhaupt genau ist und wo sie stattfindet. und mir geht auch nichts dabei ab, wenn ich es nicht weiß. mir reicht das, was ich mache. und ich könnte auch gar nicht in die öffentlichkeit gehen. somit bin ich eigentlich recht glücklich, dass es so läuft wie es eben läuft.

"weg der abgründe" ist vielleicht wirklich ein ganz treffender ausdruck. weil es immer mehr und immer ausgefallener sein muss. wobei ich eigentlich überhaupt keine ahnung habe, wo es genau hinführen kann und auf welcher stufe ich stehe. ich habe das gefühl, noch relativ an der spitze des eisbergs zu sein - und glaube auch nicht, dass ich bis in die letzten abgründe vordringen will. geht auch bei mir in dieser form gar nicht.

wahrscheinlich muss man sich irgendwann wirklich entscheiden: zwischen sm und einer normalen beziehung. oder man hat eine "normale" beziehung und holt sich den sm nebenbei... falls man das moralisch verkraften kann. bei mir ists halt immer noch das problem, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie eine sm-beziehung funktionieren soll. eben aus den gründen, die du auch genannt hast, insbesondere deshalb, weil ich auch glaube, dass sich nicht nur einmal die grenzen verwischen... und ich weiß nicht, wie weit ich das wollen würde. bzw. musst du ja auch erst einmal jemanden finden, der sm-anhänger ist und mit dem du gleichzeitig eine beziehung führen willst...

ich finde es toll, dass du für dich eine lösung gefunden hast, dass es euch beiden gelungen ist, etwas aus eurer beziehung zu machen, das euch beiden gefällt und euch beide zufriedenstellt. ich hingegen glaube nicht wirklich, dass es für mich eine lösung gibt. ich wüsste auch gar nicht, wie diese lösung aussehen sollte. eben weil ich einerseits angst vor einer sm-beziehung habe, weil ich angst habe, dabei verletzt zu werden. weil ich mir nicht vorstellen kann, wie es funktionieren kann, einerseits nur "spielzeug" für den anderen zu sein, gedemütigt und missbraucht zu werden - und auf der anderen seite aber natürlich auch geliebt zu werden. ich weiß nicht, wie weit ich zwischen den verschiedenen situationen differenzieren könnte...

das problem, das ich im umgekehrten fall habe, ist halt, dass ich sm zumindest ab und zu brauche. dass ich sm mein ganzes leben lang schon will, dass ich seit ich denken kann fantasien in diese richtung habe. und eine "normale" beziehung befriedigt diese sehnsucht eben nicht zur gänze... es scheint also daher keine möglichkeit für mich zu geben, in irgendeiner form zu einem für mich befriedigenden ergebnis zu kommen. zumindest sehe ich sie derzeit nicht. außer eben man macht beides gleichzeitig. was moralisch halt eher verwerflich ist.

zu deinem blog noch: ich kann gut nachvollziehen, dass du gerne mehr anonymität hättest, ging mir ebenso. bevor du dein blog ganz schließt, kannst du dir ja noch überlegen, ob es vielleicht möglicherweise auch ein splitting bringen würde... ob du vielleicht bestimmte sachen nur mehr in einem anderen - wirklich anonymen - blog schreiben möchtest. ich persönlich habe die erfahrung gemacht, dass schreiben befreit. einerseits natürlich das schreiben an sich, weil man dadurch oft eher in der lage ist, gedanken zu ordnen und auszuformulieren. anderseits spielen natürlich auch kommentare von anderen eine rolle, können aufbauen und zeigen, dass man auf dem richtigen - oder auch falschen - weg ist, können denkanstöße geben. aus diesen gründen würde ich keines meiner blogs missen wollen. vielleicht ist das ja auch eine lösung für dich?