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mein grundsätzliches problem ist das, dass ich nicht verstehen kann, dass er mit einer frau 24/7 haben will. dabei ist er sicher nicht der einzige, vermutlich gibt es auch genug frauen, die so leben wollen. und an sich kann ja jeder leben wie er will. wenn sich zwei für 24/7 finden, ist das ja ok... nur: wie kann er wollen, dass nur er derjenige ist, der das sagen hat. dass die frau nichts zu reden hat und tun muss, was er will, weil sie sonst bestraft wird.

und was ich nicht und nicht aus dem kopf bekomme, ist, was für eine einstellung frauen gegenüber dahintersteckt. mich würde so eine einstellung à la "ich bin der mann, ich bestimme, was gemacht wird und du bist nur mein kleines anhängsel und hast nichts zu reden" wahnsinnig stören. ich bin nicht mehr in der zeit, als es teilweise wirklich so war, aufgewachsen. ich bin von klein auf gewohnt, dass mann und frau gleichberechtigt sind - alles andere ist für mich unvorstellbar. ich kann den kick, den einem die 24/7-fantasie gibt, zwar nachvollziehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, damit zu leben. muss ich ja auch nicht, verlangt ja auch niemand von mir. er sowieso nicht. ich weiß halt nur, dass er es sich vorstellen könnte, dass er es wohl auch ganz gerne hätte...

ich merke, wie ich über ihn urteile. über seine einstellung zu frauen. über seine wünsche an eine frau. wünsche, die eigentlich befehle sind. dass ich mich frage, wie kann das sein, dass jemand so ein macho ist und von einer frau erwartet, rund um die uhr für ihn da zu sein. ihr praktisch gar keine privatsphäre lässt, nicht die geringste. von ihr erwartet, dass sie allzeit bereit ist, ganz egal, ob sie lust auf ihn hat oder nicht. was bitte ist das für ein mensch? oder vielleicht auch: wie weit ist das ganze nicht einfach nur eine riesenillusion?

andererseits bin ich wohl nicht wirklich in der position, um über ihn zu urteilen. denn mir gibt sm ja auch etwas. andere leute wären darüber schockiert, geschlagen und gedemütigt zu werden, sie würden es nicht verstehen. für mich dagegen gehört das dazu und ist nach jahren des zweifelns mittlerweile ganz normal. meine probleme beginnen bei den härteren sachen. wobei ich jetzt weniger das problem damit habe, dass mir jemand in manchen situationen beim klogehen zusehen will oder von mir verlangt, einmal eine windel zu tragen oder ähnliches. mein problem beginnt dort, wo all das selbstverständlich dazugehört. wo er entscheidet, was ich anziehe, wie ich mich hinzusetzen habe, was ich esse und weiß gott was noch alles. tagtäglich. das ist die hürde, über die ich nicht hinwegkomme. weil das ja eigentlich kein freibestimmtes mensch-sein mehr ist, sondern ja schon fast in richtung gefangenschaft geht. in richtung unmündigkeit. und wie kann man einem anderen das antun wollen? oder vielmehr: wie kann sich das jemand selbst antun wollen?

ich scheitere zum wiederholten mal an dem versuch, die dinge zu erklären. es ist so als ob ich aus leibeskräften laufen würde, gleichzeitig jedoch nicht vom fleck komme. meine gedanken drehen sich im kreis. immer und immer wieder. und ich finde keine für mich akzeptable lösung.