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gestern bin ich auf eine seite gestoßen, von der ich bis heute nicht weiß, was das ist... ob reine fiktion oder ob es wirklich leute gibt, die so leben (wollen). was mich an der sache irritiert, sind die begriffe, die verwendet werden. so zb dass vom "brechen" die rede ist. oder die aussage "Sie muss merken, dass sie ein NICHTS ist, das keinen freien Willen hat". so etwas gibt mir schon zu denken.

dass der freie wille bei einem sm-spiel zumindest temporär gebrochen wird, ist mir bewusst. das ist wohl für viele auch der sinn und zweck davon: nicht bestimmen zu können, was man macht und sachen machen zu müssen, die man nicht will. sich genieren, gedemütigt werden. was mir noch nicht ganz klar ist, ist die grenze bei all diesen spielen... bis jetzt dachte ich eigentlich immer, die leute machen ihre session, danach redet man darüber oder wird sonst irgendwie aufgefangen und das war es. aber mittlerweile bin ich mir, was diese annahme betrifft, nicht mehr so sicher... gar nicht sicher. weil ich sehe, dass es nicht unbedingt immer so abläuft, sondern dass es leute gibt, die das ganze rund um die uhr so betreiben. die danach leben.

eines der ärgsten dinge, das ich in den letzten tagen gelesen habe, war die geschichte von einem "hundemädchen", das tagein tagaus von seiner herrin als hund gehalten wird. das schon jahrelang so lebt und nur rauskommt, wenn arzt- oder behördenwege anstehen. danach ist es wieder ein "hund" mit hundepfoten, so dass sie sich nicht kratzen kann. sie muss permanent auf allen vieren gehen, auch wenn sie den haushalt macht, und darf nur bellen, jaulen oder winseln. davon ausgehend, dass die geschichte wahr ist, macht sie das bereits über jahre hinweg mit. eine situation, wo man meinen müsste, dass sie eigentlich nicht mehr menschengerecht ist. gesundheitliche bedenken hätte ich von meiner seite her auch, weil wie gesund kann es für einen menschen sein, permanent auf allen vieren zu gehen...? und wenn man über jahre hinweg nichts reden darf, sondern nur jaulen und bellen und nicht unter andere menschen kommt, verkümmert die psyche wohl auch irgendwie...

was mir aber am meisten zu denken gegeben hat, war die aussage, dass sie glücklich ist, wenn ihre herrin glücklich ist und traurig, wenn ihre herrin traurig ist. dass ihre herrin das absolute zentrum für sie ist, die sonne, der mond und die sterne und dass sie alles für ihre herrin tun würde. was meiner ansicht nach bereits die höchste form der selbstaufgabe ist. denn wenn jemand sein glück nur mehr über eine andere person definiert, ist das in meinen augen schon ziemlich schlimm. und dass es gesund ist, bezweifle ich auch... ich möchte wirklich nicht wissen, was passiert, wenn die "herrin" die situation einmal satt hat und sich ein neues spielzeug zulegt... fällt dieser mensch dann nicht in die tiefsten aller tiefen abgründe, wenn sich sein lebenszweck praktisch erledigt hat?

ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine beziehung gut und besonders gesund für die psyche ist... was mich allerdings ein bisschen irritiert, ist die tatsache, dass die betreffende person scheinbar mit ihrer situation vollkommen zufrieden ist. dass sie so leben will. dass scheinbar beide damit glücklich sind und so leben wollen. irgendwie übersteigt das ein bisschen meinen horizont. und damit bin ich wieder bei meinem credo, gemäß welchem zwischen zwei menschen alles erlaubt ist, so lange beide es wollen. dem entsprechend müsste man nämlich sagen, na ist doch eh in ordnung, passt doch ohnehin alles! nur: tut es das???

ich habe keine antwort auf diese frage. ich persönlich finde die situation ziemlich bedenklich, aber wer bin ich schon, um darüber zu urteilen... und sogar wenn es wirklich so sein sollte, dass jemand, der so leben will, einen psychischen schaden hat - who cares? wenn er damit glücklich ist und sich nicht ins unglück stürzt... vielleicht passt es ja dann ohnehin? ich habe echt keine ahnung.