Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
sachen verweigern ist mitunter tückisch. weil: wenn ich etwas verweigere und es folgt keine konsequenz oder hört der mann mit dem, was er will, auf, weil ich es scheinbar nicht will bzw. macht das, was er von mir wollte, vielleicht sogar auch noch selbst, dann weiß ich nicht, wie ich weitertun soll... kann ich dann überhaupt noch einmal etwas verweigern oder ist er dann verunsichert und glaubt, dass ich nicht will? soll ich dann lieber für die restliche zeit gleich bei der ersten aufforderung tun, was er sagt, damit er nicht irritiert ist? im allgemeinen entscheide ich mich im zweifelsfall für letzteres. aber irgendwo ist es auch ein bisschen unbefriedigend, weil ich dann ja die sachen eigentlich - aus meiner sicht - freiwillig mache und damit gerade nicht die macht des anderen spüre, gerade nicht merke, dass mein wille nicht zählt.

das interessante sind aber die konsequenzen, die ich aus dem ganzen in der folge ziehe bzw. in der vergangenheit gezogen habe... es gab nämlich schon einmal den fall, dass ich mir bei einem mann nach ein paar solcher (nicht-)reaktionen, bei denen ich das gefühl hatte, dass ich bestimme, was passiert bzw. aufgrund von sachen, bei denen er mir nachgegeben hat, obwohl ich eigentlich nur provozieren bzw. dazu gebracht werden wollte, gedacht habe "so ein lulli" und kein interesse mehr an einem weiteren - zweiten - mal hatte.

...und dann gibt es fälle, in denen es von meiner seite her genau gar keine konsequenzen hat, wenn der mann nicht alles auf biegen und brechen durchsetzt. natürlich ist es mir aus bdsm-sicht nicht wurscht und würde ich es mir logischerweise anders wünschen - es hat aber keine auswirkungen in dem sinn, dass ich mir denke "brauche ich nicht mehr" oder ähnliches.

warum das so ist...? gute frage. ich denke, es steht und fällt mit dem bezug zum anderen. also von meiner seite her. wenn ich den anderen mag und ihn gerne habe, ist es mir nicht so wichtig, wenn ich das eine oder andere mal das gefühl habe, dass er seinen willen nicht durchsetzt. denn wenn ich jemanden mag, dann kann der bdsm-aspekt auch mal in den hintergrund treten, weil ich für ihn dann die sachen auch freiwillig machen würde. weil ich es gerne mache. weil es mir spaß macht. weil ich ihn mag.

der springende punkt ist wohl der, dass ich irgendjemandem, der mir völlig egal ist, nicht freiwillig einen bl*sen oder sonstwas für ihn tun wollen würde. "gezwungenermaßen" - ja, das kickt wenigstens; freiwillig - nein. bei jemandem, den ich mag, sieht es dagegen anders aus. für den mache ich sachen auch ohne druck. weil ich sie für ihn gerne mache.

die frage, die ich mir oft stelle, ist die, wo der bezug zum anderen herkommt. warum hat man ihn zum einen und zum anderen nicht? ich denke nicht, dass es unbedingt nur die dauer oder die häufigkeit des vorangegangenen mailkontakts ist. also schon auch, aber sicher nicht nur. ich glaube, dass ich schon zu einem frühen zeitpunkt intuitiv eine bestimmte vorstellung vom charakter des anderen entwickle. so blöd es auch klingt, aber mir ist ein guter charakter wichtig. was natürlich eine super aussage ist, weil was ist denn schon ein "guter charakter"...?

für mich persönlich sind es in erster linie gewisse werte, die jemand hat, ehrlichkeit, geradlinigkeit bzw. auch die art wie jemand mit anderen menschen umgeht. jemanden, der mich anlügt oder der dauernd herumlaviert, kann will ich als jemand mir übergeordneten nicht akzeptieren. ich habe auch ein problem mit leuten, die mich nicht als mensch wahrnehmen und null von mir wissen möchten bzw. von denen ich den eindruck habe, dass ich ihnen völlig egal bin. das mutet vielleicht ein wenig seltsam an, denn schließlich ist es doch eine spielbeziehung, in der es rein um sex geht, richtig...? ich kann dazu nur sagen: es ist trotzdem so, was soll ich tun...

im wesentlichen ist es ganz einfach: jemand, den ich mag, kann alles mit mir machen und würde ich alles für ihn tun. auch freiwillig. für wen anderen nicht oder nur mit zwang.

womit wir wieder an dem punkt sind, dass es für mich keinen sinn macht, mit jemandem zu spielen, der mir egal ist.