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das, was an der ganzen sache das eigentlich mühsame ist, ist in erster linie der kampf mit dem eigenen ego.

wenn mir jemand zb zu verstehen gibt, dass ich antanzen kann, wenn er gerade lust hat, mehr oder weniger ohne großartige vorlaufzeit und ohne rücksicht auf meine planung des tages, dann ist das etwas, das einerseits zwar aus bdsm-sicht kickt, aber andererseits gleichzeitig auch mein ego auf den plan ruft, das dann ganz laut "aber sicher nicht!" schreit und dessen allererste reaktion eine wie-du-mir-so-ich-dir-reaktion ist. das sagt: "du meldest dich ewigkeiten nicht? - kann ich auch!". oder: "ich soll springen, weil dus dir gerade einbildest? - na aber justament nicht!". das ego, das von natur drauf trainiert ist, sich nichts gefallen zu lassen und gleiches mit gleichem zurückzuzahlen. eine, meiner ansicht nach, duchaus nützliche und für das eigene seelenheil auch gesunde reaktion.

...blöderweise ist da auch noch dieser andere teil, der es toll findet, herablassend und mitunter "tief" behandelt zu werden. er ist vielleicht nicht weiß gott wie ausgeprägt, aber er ist da. und er verträgt sich leider so gar nicht mit meinem ego...

welcher teil gewinnt, hängt von der situation ab. oder vom grad der geilheit. in einem losen techtel-mechtel kann das ego es sich leisten, mal fünf grade sein zu lassen und in den hintergrund zu treten. wenn ich so etwas allerdings tagtäglich hätte, wäre das wohl anders. also wäre das sicher anders. stichwort selbsterhaltungstrieb. bei einer tagtäglichen abwertenden behandlung, die nicht nur gezielt und in gemeinsamer übereinstimmung im spiel passiert, müsste das ego eingreifen, weil sowas der psyche auf dauer wohl eher nicht allzu zuträglich wäre.

ja, es gibt genug frauen, die sich auch im alltag wie dreck behandeln lassen. (männer sicher auch, aber in erster linie sind es wohl die frauen.) aber zu denen gehöre ich nicht. und von daher hätte ich mit ständigen grenzverletzungen irgendwann ein problem. solange ich ein "normales" leben mit einer beziehung, in der solche sachen nicht passieren, habe, ist eine verletzung meiner grenzen in diesen dosen für mich ok. wenn ich dagegen eine partnerschaft hätte, in der es permanent so abläuft, wäre das für mich ein grund, die reißleine zu ziehen. von daher ist so ein ego schon ganz gut.

mühsam ists trotzdem. der ständige kampf gegen sich selbst.