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meine mutter würde auszucken, wenn sie wüsste, welche "spiele" ich im laufe meines lebens schon gespielt, welche sachen ich gemacht habe. und mit ziemlicher sicherheit nicht nur sie.

irgendwie bedarf es schon einer eigenen mentalität, um an so etwas gefallen zu finden. etwas, das man jemandem, der nicht so empfindet, nicht wirklich erklären oder vermitteln kann. es geht einfach nicht. es ist eine art grenzgängertum. dieses wissen wollen, wo die eigenen grenzen sind. dieses sich selber und den anderen testen.

wie weit ist zu weit?

ich glaube, ich verstehe erst nach und nach so langsam, was mit "hingabe" eigentlich gemeint ist.

dieser moment, wenn du aufgibst, dich zu wehren. weil du realisierst, dass etwas, was du nicht willst - und zwar nicht nur gespielt, sondern wirklich, gerade knapp vorbei am hard limit -, trotzdem passieren wird, ganz egal, was du sagst oder tust. weil es jemand anderer will.

wenn aus dem anfänglichen wehren, von wegen nein, bitte nicht, das geht doch nicht, resignation wird. weil du siehst, dass wehren nichts bringt. weil du siehst, dass da jemand ist, der darauf keine rücksicht nimmt und ungeachtet dessen mit dem weitermacht, was er will.

es ist der moment, wo es kippt. wo deine abwehr wie ein kartenhaus zusammenfällt. wo du aufhörst, irgendetwas anderes zu wollen. weil es eh nichts bringt. wo du bewusst mit dem wehren aufhörst, weil du merkst, dass es egal ist, was du machst. weil du weißt, dass der andere das, was du nicht willst, trotzdem machen wird - und möglicherweise sogar noch mehr davon, wenn du dich weiter wehrst.

es ist schon irgendwie faszinierend. dieses schalter umlegen in kopf. diese hingabe der situation gegenüber.

ich weiß bis heute nicht, ob ich devot bin oder nicht. also ob ich sehnsucht danach habe, jemanden zu bedienen, ihm zu gehorchen, alles zu tun, was er sagt - und das auch noch freiwillig.

früher hätte ich gesagt, nein, devot bin ich ganz sicher nicht, schließlich mache ich dinge nur mit zwang. ist heute an sich auch nicht anders, allerdings weiß ich, dass es nicht viel braucht, damit ich sie mache. ich schaue zwischendurch immer wieder, ob das machtgefälle noch aufrecht ist, ob ich wirklich muss. aber eine kleine reaktion bringt mich sofort wieder auf linie, wenn der druck vorher groß genug war.

und ja, manchmal hätte ich schon das bedürfnis, mich einfach so zu den füßen von jemandem zu setzen. natürlich nicht von irgendjemandem - logisch. zu den füßen von jemandem, der macht über mich ausüben will. der mich dazu bringen kann, alles für ihn zu machen.

eigentlich ist es das, was ich will. dass jemand wie selbstverständlich davon ausgeht, dass er macht über mich hat und ich alles, was er von mir verlangt, machen werde. und der mich bestraft, wenn ich es nicht mache. der keine angst davor hat, konsequenzen zu setzen.

ich frage mich seit einiger zeit, ob bzw. inwiefern angst für mich ein anturner ist. und muss die frage wohl bejahen, auch wenn ich es mir bei manchen situationen nicht vorstellen kann. obwohl mich manche situationen mehr nerven kosten als sonstwas. wenn ich nicht weiß, was als nächstes passiert, wann der nächste schmerz kommt. und trotzdem reagiere ich körperlich drauf. obwohl ich situationen, von denen ich weiß, dass es für mich gleich unangenehm wird, eigentlich verfluche und mitunter schon fast panisch werde. es ist seltsam.

irgendwie finde ich es nicht leicht, meine bedürfnisse zu erkennen. trotz aller offenheit mir selbst gegenüber, trotz allem ausblenden von "das macht man nicht, das ist pervers", etc. trotzdem ist es schwer. so richtig weiß ich bis heute nicht, was ich genau suche. ich weiß nur, dass mir etwas fehlt. und ja, ich kann mein leben auch ohne das leben. ich würde aus derzeitiger sicht mein leben auch nicht verändern. aber wenn ich die chance hätte, neu anzufangen, würde ich versuchen, mehr auf diesen teil von mir rücksicht zu nehmen. ihm das zu geben, was er offensichtlich braucht.

wenn dein leben in den händen eines anderen liegt, ist das schon... heftig. das ist dann auch der moment, in dem man begreift, wie verdammt wenige minuten zwischen leben und tod liegen.

sekunden wie ewigkeiten.

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möglicherweise sollte ich der idee mit dem vorstellungsgespräch doch nähertreten. im moment frage ich mich, was genau eigentlich dagegen spricht. hm.

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irgendwie ist es frustrierend, über spanking immer nur zu lesen.
seufz.

vielleicht sollte ich mit dem lesen aufhören. das wäre vermutlich wirklich besser.

als ich diese url vor mehr als zehn jahren angelegt habe, war mir nicht bewusst, wie verdammt passend sie doch ist.

in der letzten zeit passiert es mir gefühlt permanent, dass der rationale teil von mir sagt "mach dieses oder jenes so oder so" - nur um wenig später dabei zusehen zu müssen, wie es genau nicht so passiert...

ich frage mich manchmal, ob andere leute auch so oft dialoge mit sich selber haben. im allgemeinen innere dialoge, aber nicht zwingend. sich ständig selber beobachten und situationen im nachhinein analysieren. sarkastische kommentare schieben, wenn sie sich anders verhalten als ihr rationales ich es sich vorstellen würde.

nein, ich bin nicht verrückt. selbstzentriert kommt wohl eher hin.

ists gut, ists schlecht...? keine ahnung. es ist halt einfach so.

das, was an der ganzen sache das eigentlich mühsame ist, ist in erster linie der kampf mit dem eigenen ego.

wenn mir jemand zb zu verstehen gibt, dass ich antanzen kann, wenn er gerade lust hat, mehr oder weniger ohne großartige vorlaufzeit und ohne rücksicht auf meine planung des tages, dann ist das etwas, das einerseits zwar aus bdsm-sicht kickt, aber andererseits gleichzeitig auch mein ego auf den plan ruft, das dann ganz laut "aber sicher nicht!" schreit und dessen allererste reaktion eine wie-du-mir-so-ich-dir-reaktion ist. das sagt: "du meldest dich ewigkeiten nicht? - kann ich auch!". oder: "ich soll springen, weil dus dir gerade einbildest? - na aber justament nicht!". das ego, das von natur drauf trainiert ist, sich nichts gefallen zu lassen und gleiches mit gleichem zurückzuzahlen. eine, meiner ansicht nach, duchaus nützliche und für das eigene seelenheil auch gesunde reaktion.

...blöderweise ist da auch noch dieser andere teil, der es toll findet, herablassend und mitunter "tief" behandelt zu werden. er ist vielleicht nicht weiß gott wie ausgeprägt, aber er ist da. und er verträgt sich leider so gar nicht mit meinem ego...

welcher teil gewinnt, hängt von der situation ab. oder vom grad der geilheit. in einem losen techtel-mechtel kann das ego es sich leisten, mal fünf grade sein zu lassen und in den hintergrund zu treten. wenn ich so etwas allerdings tagtäglich hätte, wäre das wohl anders. also wäre das sicher anders. stichwort selbsterhaltungstrieb. bei einer tagtäglichen abwertenden behandlung, die nicht nur gezielt und in gemeinsamer übereinstimmung im spiel passiert, müsste das ego eingreifen, weil sowas der psyche auf dauer wohl eher nicht allzu zuträglich wäre.

ja, es gibt genug frauen, die sich auch im alltag wie dreck behandeln lassen. (männer sicher auch, aber in erster linie sind es wohl die frauen.) aber zu denen gehöre ich nicht. und von daher hätte ich mit ständigen grenzverletzungen irgendwann ein problem. solange ich ein "normales" leben mit einer beziehung, in der solche sachen nicht passieren, habe, ist eine verletzung meiner grenzen in diesen dosen für mich ok. wenn ich dagegen eine partnerschaft hätte, in der es permanent so abläuft, wäre das für mich ein grund, die reißleine zu ziehen. von daher ist so ein ego schon ganz gut.

mühsam ists trotzdem. der ständige kampf gegen sich selbst.

hab ich so viel geübt, dass es für eine ganze woche reicht. mindestens.

Azrael

(eigentlich komme ich ja eh nur wegen der katze. ^^)

?
ich frage mich am heutigen tag, warum ich mir eigentlich einbilde, unbedingt bdsm machen zu wollen, wenn im endeffekt die teile, an die ich mich am meisten erinnere, die sind, wo es um körperkontakt und nähe ging. das ist doch irgendwie... seltsam, oder?

ich hätte bittedanke gerne eine gebrauchsanweisung für mich selbst.